Hinter dem 1. Türchen versteckt sich eine große Persönlichkeit. Jeder von uns kennt ihn, aber kaum jemand weiss was er außerhalb der Lyrik noch verfasst hat.
Im Sommer 1771 reichte er an der Universität Straßburg seine Doktorarbeit ein. Diese wurde jedoch aufgrund von Ketzereien gegen die Kirche nicht angenommen. Stattdessen wurde ihm die Möglichkeit eröffnet ein sog. „Lizenziat“ 1 zu erwerben.Unser Junger Mann verteidigte daraufhin am 06.08.1771 seine Arbeit mit dem Titel „Positiones Juris“ 2 ein.
Die Arbeit umfasste ganze 56 Sätze, auf lateinisch. Da staunt der Jurastudent von heute! 😉
Die 56 Thesen sind – grob ausgedrückt – eine Kritik an den zehn Geboten und der Kirche. Unser Dichterischer Jurist beschäftigt sich aber auch mit der Frage, ob eine Kindsmörderin der Todesstrafe zu unterwerfen ist. Genau diese Frage findet sich später in einem seiner bekanntesten Werke wieder und beschäftigt auch heute noch so manchen Jurastudenten 3.
Der wohl berühmteste Satz dieser Arbeit ist:
Studium Juris longe praestantissimum est4
Das Rechtsstudium steht weitaus an erster Stelle
Nach einiger Zeit in der eigenen Kanzlei und an einem Gericht, trat der gesuchte in den Staatsdienst. Glücklich war er dort wohl nicht, entdeckte er doch 1784 den Zwischenkieferknochen. Geschrieben hat er während dieser Zeit nahezu immer.
Heute sind seine Werke Klassiker. Es lohnt sich nicht nur sie zu lesen, es lohnt sich auch den Mensch zu betrachten der sie verfasst hat. Es gibt also neben Jura noch ein anderes Feld, welches zu entdecken jeder von uns sich trauen sollte.
Wen versteckt das erste Türchen?5