Wer sich heute für ein Studium entscheidet möchte am liebsten die „milchgebende Wollsau“. Also den attraktivsten Standort, die beste Ausbildung in Theorie und Praxis und dazu ein soziales Miteinander, dass dem sprichwörtlichen Studentenleben entspricht. Früher war es schon schwierig genug so einen Ort zu entdecken, doch heute ist es aufgrund von Bachelor- und Masterstudiengängen noch differenzierter. Mein Thema ist das Sozialrecht und ich habe meine studentische Laufbahn in Potsdam begonnen.
Den „Master“ mache ich woanders. Die Suche beginnt.
Welcher Standort könnte der Garnisonsstadt Potsdam Paroli bieten, bzw. die Gegebenheiten vor Ort noch toppen? Das ist die erste Frage, die ich mir stelle. Ich mag Tradition, städtisches Leben und Kultur. Daher fallen die hektischen und ländlichen Plätze schon einmal weg. Konstanz gefällt mir, genau wie Heidelberg, mit seiner romantischen Altstadt und dem Philosophenweg, auf dem ich einst mit Mama und Papa wandelte. Fest steht daher: Es geht für mich Richtung Süden.
Alles entscheidend wird nun sein, welches Ergebnis und welchen Zusatznutzen ich am Ende meines Studiums erwarte. Neben dem Master, versteht sich. Ein Blick auf die Homepages offenbart Erstaunliches. Der SRH Hochschule Heidelberg ist es offenbar mit Erfolg gelungen, die überfüllten Hörsäle komplett abzuschaffen. Grund dafür ist das CORE-Prinzip, dass an dieser Stelle mein Interesse geweckt hat. Zunächst einmal: CORE bedeutet Competence Oriented Research and Education und folgt der Idee, dass kleinere Gruppen und praxisorientierte Inhalte zu mehr Effizienz und Kompetenz in den individuellen Schwerpunkten führen sollen.
Man muss sich das so vorstellen, dass die klassischen Vorlesungen beinahe komplett durch Lernblöcke ersetzt werden, d.h., der Studierende befasst sich ca. fünf Wochen mit einem Thema und legt danach eine Prüfung ab. Diese erfolgt zum Beispiel via Rollenspiel und/oder Präsentation. Insgesamt gliedert sich das Studienjahr des Masters im Sozialrecht in acht-5-Wochen-Blöcke.
Der Weg zu den jeweiligen Prüfungen führt über aktive Lehrmethoden. Fallstudien, Seminare, Gruppenarbeiten usw. sind die Basis für eigenverantwortliches Handeln und vor allem Denken. Auswendiglernen und „Frontal-Unterricht“ (400 Studis im Hörsaal für 100) sind an der SRH Hochschule Heidelberg demzufolge nicht gefragt und kontinuierliche Leistungsnachweise sollen geballte Prüfungsphasen ersetzen.
Kern dieser Lehrmethode ist die ausgeprägte Eigenverantwortlichkeit des Studierenden. Und genau die wird laut zahlreicher Studien (IHK usw.) zunehmend bei den jungen Akademikern vermisst. Also gut. Das wäre dann mein Rahmen. Gerade Praxisorientierung ist in meinem gewählten Schwerpunkt nicht ganz unerheblich. Sozialrecht hat enorm viel mit der Realität zu tun, von Hartz IV bis zur Integration, von Krankenkassenstreitigkeiten bis zur Altenpflege – alles Dinge, die sich schwerlich nur am Reißbrett lösen lassen.
Bei der SRH Hochschule Heidelberg ist der Masterstudiengang auf die Anforderungen für eine Leitungsfunktion der Felder Sozialdienst- und Gesundheitsleistungen ausgerichtet. Dazu passt eine intensive Kooperation mit diversen Praxisstellen und natürlich die Unterstützung und das Feedback der sogenannten „Macher“ im Tagesgeschäft. Ab dem 2. Studienjahr ist eine persönliche Schwerpunktsbildung möglich, man kann sich also für Sozialdienstleistungen oder Gesundheitsdienstleistungen entscheiden. Da sage ich mal „sozial“. Mit diesem LL.M. (Master of Law, Sozialrecht) im Gepäck öffnen sich schon bald die Türen des öffentlichen Dienstes, die der Unternehmens- und Projektberatungen oder die der Kliniken und Reha Einrichtungen. Läuft.
24 Monate beträgt laut Plan die Regelstudienzeit. Innerhalb dieser Zeit sind 15 Wochen für die berufliche Praxis (Praktikum) im In- oder Ausland reserviert. Auch ein Auslandssemester ist in diesem Kontext vorstellbar..Die Präsenzzeiten sind in der Regel von Mittwochs bis Freitags (14-22 Std. pro Woche). Montag und Dienstag bleiben zur praxisorientierten Eigeninitiative. Erfreulicherweise stehen dem Studierenden auf dem Campus Ein-Zimmer-Apartments zur Verfügung. Wer je ohne Bürgschaft der Eltern eine Wohnung in einer Studentenstadt gesucht hat weiss diesen Vorteil zu schätzen. Und wer am Abend noch Power hat kann sich tatsächlich im Sportverein „Campussports“ austoben. Angeblich schafft Sport ja auch positive Energien, und die sollen im CORE Prinzip durchaus vermittelbar gemacht werden.
Heidelberg. Ich komme.
Übrigens: Zugang zum Studiengang Sozialrecht haben neben Bachelor Absolventen natürlich auch juristische Diplome, Staatsexamina und, je nach juristischen Vorkenntnissen, auch Absolventen von wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Studiengängen. Nebenbei eignet sich dieser Studiengang auch für den beruflichen Wiedereinstieg. Nice to know.
*Eine Kooperation mit blogfoster.