Nun, der Oktober naht und viele wissen: Ab dem WS studiere ich Jura! Erstmal Glückwunsch dazu 🙂
Viele sind nun im Netz unterwegs, mit der Mission irgendetwas zu finden was zur Vorbereitung auf das Studium hilft und ĂĽberhaupt alles. In einigen Foren häufen sich derzeit die Topics mit Fragen alá „Wie kann ich mich vorbereiten?“ „Wie läuft das denn alles?“ und andere Verwandte.
Also, ein Patentrezept gibt es nicht. Aber immerhin gibt es hier und dort kleine Tipps und Empfehlungen. Natürlich möcht ich einige davon nicht für mich behalten, schließlich war ich auch im WS 08/09 ein panischer,völlig planloser Erstsemester-Newbie. Im Prinzip sind die ersten Wochen locker zu überstehen, einfach nur die Ruhe behalten.
1. Vorbereitung vor dem Startschuss
Häufige Fragen in Bezug auf eine Mögliche Vorbereitung für´s  Studium sind die nach Büchern. Heikles Thema. Der Markt ist riesig und nicht jeder kommt mit dem zurecht was jemand anderer mag. Was ihr für euch letztlich effektiv nutzen könnt, müsst ihr schon selbst rausfinden. Als Basic schlechthin sei das Gesetz genannt. Auch hier sind mehrere Lager zu finden. Da gibt es die berühmten Roten: Habersack und Co. Zu sehen meist bei Höheren Semester, unter den Arm geklemmt und gehütet wie ein Schatz. Klar, man kann sich den netten Ordner schon vor oder zu Beginn des ersten Semesters zulegen, ich persönlich rate davon ab. Erstens müsst ihr so oder so erstmal ein Gefühl für´s Gesetz entwickeln und zweitens reichen in den ersten Semestern durchaus die Beck Gesetzestexte.
Geht in die Bibliothek oder eine Fachbuchhandlung und schaut euch verschiedene BĂĽcher einfach mal an. Am Anfang wirkt alles erstmal erschlagend und „viel“, aber die Literatur unterscheidet sich immens. Was euch liegt und was nicht, liegt an euch. Ich hatte an anderer Stelle schonmal eine kleine (subjektive) Basic Liste fĂĽr jedes Gebiet erstellt, vielleicht ist da fĂĽr euch etwas dabei: Basics fĂĽr das Staatsrecht I,Basics Strafrecht und Basics BĂĽrgerliches Recht.
An dieser Stelle ein kurzer Hinweis: Achtung beim Bücher Kauf auf Ebay! Achtet auf die Auflage, meist sind die Bücher auf Ebay längst überarbeitete Auflagen die überteuert verkauft werden, euch aber nichts bringen. Gleiches gilt auch für Plattformen wie bookya. Am besten ist es, die Seite eines Fachverlages durchzusehen und nach der neuesten Auflage auf  Ebay zu schauen, noch besser ist es einfach in die Fachbuchhandlung zu gehen.
2. Es geht los – Keine Panik!
Der große Tag ist gekommen, die Einführungsveranstaltung ist angesetzt. Gut! Keine Panik, schaut euch erstmal in Ruhe um. Für gewöhnlich bekommt man in der Einführungsveranstaltung schonmal einen kleinen Einblick der grundlegendsten Dinge: Lageplan der Uni, Veranstaltungen und ihre Belegung und wie es jetzt erstmal anfängt. Falls ihr vorher noch nicht an der Uni wart: Nehmt euch die Zeit euch umzuschauen. Jetzt ist es kein Schulgebäude mehr dass man aus der Westentasche kannte, jetzt ist es das Uni Gebäude und da ist alles anders. Ich persönlich habe mich die ersten 14 Tage ständig verlaufen, hatte auch den Vorteil zu wissen wo die Räume sind die ich erst später zu finden hatte :). Natürlich ist es erschlagend das erste Mal in einem Hörsaal zu sitzen, er ist für gewöhnlich groß und voll. Zur Orientierung: Der kleine Punkt am Ende des Saals ist der Prof. 🙂
NatĂĽrlich sind auch erste Kontakte wichtig, erstmal wissen mit wem man da eigentlich anfängt, was sagen die Höheren Semester und wie sind die Profs. so? Lasst euch nicht verrĂĽckt machen wenn ihr hört wie „schwer alles ist“ und „wieviel Arbeit“ auf euch zukommt, dafĂĽr studiert ihr schlieĂźlich jetzt auch und geht nicht mehr zur Schule. Die Meinungen ĂĽber Profs gehen weit auseinander. Warum? Tja, wie ein Mensch auf einen wirkt ist immer verschieden und egal was ihr hört, bedenkt: Es sind subjektive Meinungen. Schaut euch die Profs erstmal in Ruhe an, dann bildet euch ein Urteil.
3. Erste Schritte – Vorlesungen, AG´s und so weiter
Das Angebot der Veranstaltungen für Erstsemester ist von Uni zu Uni unterschiedlich. Viele bieten auch sog. Tutorien an. Nehmt erstmal alle Veranstaltungen mit. Warum? So habt ihr die Möglichkeit erstmal einen Überblick zu bekommen was angeboten wird und ganz wichtig: wie es angeboten wird. Gebt euch ein wenig Zeit und zieht Bilanz wenn ihr alles bewerten könnt.Es ist kein Geheimnis, dass Vorlesungen häufig anfangs sehr gut besucht sind und einige Wochen später Lücken aufweisen. Das ist kein Minuspunkt für den jeweiligen Prof., es zeigt lediglich das Lerntypen unterschiedlich sind. Ein weiterer Punkt ist: Anders als in der Schule gibt es (zumindest was den Staatsexamen Studiengang betrifft) häufig keine Anwesenheitspflicht. Kommt das was der Prof. da vorne versucht euch irgendwie nahe zu bringen, so gar nicht bei euch an, bringt es euch nichts die Vorlesung mit Tetris, Mahjongg oder der Tageszeitung zu gestalten. Dann lieber in die Bibliothek gehen und dort lernen, wie ihr es am besten könnt.
Der Zweite Große Punkt sind die sog. AG´s (Arbeitsgemeinschaften) oder auch an einigen Unis Fallbesprechungen, Anfänger Übungen oder sonst wie genannt. Die solltet ihr wahrnehmen, denn sie sind meist kleine Gruppen in denen der Austausch über das gelernte oder noch zu lernende viel einfacher ist. Hier könnt ihr euch auch einbringen, nochmal nachfragen und die Übungen in den AG´s sind wichtig um den allseits beliebten Gutachtenstil zu verinnerlichen.
4. Macht euer Ding
Wählt euer Lehrmaterial selbst aus und lasst euch nicht dazu hinreissen unbedingt das zu haben was gerade „hip“ ist. Es bringt euch nichts das neueste Lehrbuch zu haben, wenn ihr mit der Art wie es geschrieben ist nicht zurecht kommt.
Bestimmt auch euren Lernrythmus selbst. Lasst euch nicht beeinflussen von Leuten die in der Bibo ihr Wohnzimmer haben, mind. acht Stunden täglich lernen und überhaupt keine Freizeit haben. Natürlich muss gelernt werden, aber bitte so das ihr euch nicht von vornherein überfordert. Ein gesundes Maß an Lernpensum und Entspannung in Form von Freizeit ist wichtig. Überlastet ihr euch, ist auch die Motivation irgendwann gleich null.
So mancher JuraStudent ist eine Sache fĂĽr sich. Das Vorurteil jeder Jurastudent kommt im Anzug/ KostĂĽm zur Uni und ist immer up to date, egal ob Fashion, Auto oder sonst was, stimmt schon ein wenig. Diese Studenten können einem auch irgendwann die Lust nehmen. Aber: Macht eure Sache und macht sie so wie ihr wollt. Lasst euch nicht nerven von SprĂĽchen wie „Mein Papa hat ´ne Kanzlei“ oder „Mein Job ist sicher“. Alles nur Gequassel, denn auch die mĂĽssen erstmal studieren 🙂
5. Ihr seid gefragt!
Gerade in den ersten Wochen des Semesters werden euch die bunten Stände und die nett lächelnden Promoter vor oder in der Uni auffallen. Sie versuchen euch erstmal alles mögliche anzudrehen. Von der Punkte-zurück-für-alles-und-so-Karte bis hin zum Zeitschriften-Abo, Club-Mitgliedschaften und irgendwelchen Verlosungen gibt es eigentlich alles.
Diese Club-Geschichten und Karten aller Art Angebote sind zwar nett, aber ĂĽberlegt was sie euch bringen. Es sei jedem selbst ĂĽberlassen, ob er unbedingt die 5.000ste Payback-Punkte-Bonus-Karte braucht oder ob der Irgendwas-und-so-Club es wirklich bringt.
Bei den Zeitschriften für Jurastudenten sieht das schon wieder anders aus. Zunächst ist es fraglich ob man im Ersten Semester schon eine Zeitschrift braucht. Auch das ist jedem selbst überlassen. Aber empfehlenswert sind allemal zwei Hefte: JA für Erstsemester (Rezension von Jurakopf.de) und die Jus für Erstsemester (Rezension von Jurakopf.de).
Daneben gibt es natĂĽrlich noch andere Ausbildungszeitschriften. Die, die ich gelesen habe bzw. im Abo habe, sind hier kurz aufgefĂĽhrt. In jeder Uni Bibliothek gibt es die Zeitschriften in den aktuellen und vergangenen Ausgaben. Schaut sie euch an und entscheidet was ihr braucht oder auch nicht.
So, für die ersten Wochen sollten die Tipps erstmal ein wenig beruhigen. Habt Spass bei dem was ihr macht, denn die allgemeine Meinung des Jurastudierenden der nur Paragraphen auswendig lernt entspricht nicht der Realität.
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